Schärfentiefe

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Als Schärfentiefe wird die Tiefenausdehnung der Schärfe bezeichnet. Dieser Bereich kann durch die Blendenöffnung des Objektives beeinflusst werden. Je größer die Blendenöffnung, d.h. je kleiner die Blendenzahl, um so kleiner ist die Schärfentiefe. Umgekehrt verhält es sich genauso: je kleiner die Blendenöffnung ist, d.h. je größer die Blendenzahl ist, um so größer ist die Schärfentiefe. Ein weiterer Faktor ist auch noch die gewählte Brennweite. Bei gleicher Blende ist die Schärfentiefe bei einem Weitwinkel (kleiner 35mm, bezogen auf DSLR-Vollformat) höher als bei einem Tele (größer 50mm, bezogen auf DSLR-Vollformat). Theoretisch gibt es zwar nur einen Schärfepunkt in der Tiefe, aber unser Auge nimmt dennoch einen Bereich als scharf an.


Apfel bl 1 4.jpg Blende 1,4 Apfel bl 16.jpg Blende 16

Blende2 8.PNG Blende 2,8 Blende22.PNG Blende 22

Schärfentiefe oder Tiefenschärfe?

Umgangssprachlich wird für den Begriff Schärfentiefe auch der Begriff Tiefenschärfe benutzt, d.h. es gibt hier eine synonyme Nutzung. Dies ist jedoch formal gesehen falsch. Die linguistische Begründung ist wie folgt: Bei den beiden Begriffen handelt es sich um sogenannte Determinativkomposita aus einem Bestimmungswort (vorn) und einem Grundwort (hinten). Die Eigenschaft steht an zweiter Stelle. Wenn z.B. die Dicke einer Wurstscheibe beschrieben wird, wir dies als Scheibendicke und nicht Dickenscheibe bezeichnet. Bei der Schärfentiefe handelt sich um die Tiefe des scharf erscheinenden Raumes, also um die Tiefe der Schärfe. So ist "Tiefe" das Grundwort, "Schärfe" das Bestimmungswort. Daraus folgt: "Schärfentiefe" und nicht "Tiefenschärfe". Im angelsächsischen Sprachraum heißt Schärfentiefe "depth of field", meist mit DOF abgekürzt. Bei Wörtern wie blaugrau ist das anders, das kann man zu graublau umbasteln, ohne dass sich am Inhalt des Wortes etwas ändert.