Erfahrungsberichte: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Eigentlich bin ich als Journalist und Pressefotograf ein klassischer Spiegelreflex-Nutzer und dem entsprechend konditioniert. Trotzdem sehe ich natürlich die Vorteile von Systemkameras. Deshalb habe ich vor ein paar Jahren mit der Sony NEX 5 die ersten Erfahrungen in diesem Bereich unternommen. Die Bildqualität war durchaus überzeugend und professionell verwertbar. Was mich gestört hat, war die Benutzerführung, die Sony dann mit mehreren Firmware-Updates versucht hat nachzubessern, was aus meiner Sicht nicht gut gelang. Als weiteren Nachteil habe ich den fehlenden Augensucher empfunden. Dies alles führte dazu, das ich mich erst einmal von dem Thema Systemkamera verabschiedet und dann die Sony verkauft habe. | + | |
+ | Eigentlich bin ich als Journalist und Pressefotograf ein klassischer Spiegelreflex-Nutzer und dem entsprechend konditioniert. Trotzdem sehe ich natürlich die Vorteile von Systemkameras. Deshalb habe ich vor ein paar Jahren mit der Sony NEX 5 die ersten Erfahrungen in diesem Bereich unternommen. Die Bildqualität war durchaus überzeugend und professionell verwertbar. Was mich gestört hat, war die Benutzerführung, die Sony dann mit mehreren Firmware-Updates versucht hat nachzubessern, was aus meiner Sicht nicht gut gelang. Als weiteren Nachteil habe ich den fehlenden Augensucher empfunden. Dies alles führte dazu, das ich mich erst einmal von dem Thema Systemkamera verabschiedet und dann die Sony verkauft habe. | ||
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'''Neubeginn mit Samsung''' | '''Neubeginn mit Samsung''' | ||
Der Fortschritt macht nicht halt, und so habe ich vor einigen Monaten mich wieder dieser Kameragruppe gewidmet, den als Fototrainer (ich gebe Seminare für Verlage und Presseabteilungen) muss man immer auf dem Laufenden bleiben. Mir gefielen die Samsung Modelle, weil der Größenunterschied zu einer DSLR doch beträchtlich ist und trotzdem verrichtet auch ein APS-C Sensor seinen Dienst in der Kamera. Ich habe mir darauf hin zwei Modelle besorgt: die NX1100 (für meine Schulungen) und die NX2000 (für mich), ein 20-50mm, ein 18-55mm und das 16mm Pancake. Die NX1100 gefiel mir sofort durch ihr weitestgehend Tasten orientierte Bedienung wie bei einer Standard DSLR. Bei ihrem ersten Einsatz auf einem Seminar kam der Teilnehmer auch sofort damit zurecht und hat tolle Fotos mit unterschiedlichen Aufnahmemodi (P, S, A) gemacht, und veränderte Blende, Zeit und ISO je nach Aufgabenstellung ohne große Anleitung. Ich selber dachte mir mit der (scheinbar besseren) NX2000 einen Gefallen zu tun. Die Bedienung im Stil eines Smartphone erschien mir erst innovativ. Doch in der Praxis zeiget es sich das diese Bedienung umständlich und langsam ist. Gerade wenn man als Pro häufig Aufnahmemodi, ISO-Werte ändert, Belichtungskorrekturen (+/- Einstellung) vornimmt und auch mal gezielt RAW aktiviert, stellt man fest das ein Bedienkonzept über Touch-Screen viel langsamer als eine Tastenbedienung ist. | Der Fortschritt macht nicht halt, und so habe ich vor einigen Monaten mich wieder dieser Kameragruppe gewidmet, den als Fototrainer (ich gebe Seminare für Verlage und Presseabteilungen) muss man immer auf dem Laufenden bleiben. Mir gefielen die Samsung Modelle, weil der Größenunterschied zu einer DSLR doch beträchtlich ist und trotzdem verrichtet auch ein APS-C Sensor seinen Dienst in der Kamera. Ich habe mir darauf hin zwei Modelle besorgt: die NX1100 (für meine Schulungen) und die NX2000 (für mich), ein 20-50mm, ein 18-55mm und das 16mm Pancake. Die NX1100 gefiel mir sofort durch ihr weitestgehend Tasten orientierte Bedienung wie bei einer Standard DSLR. Bei ihrem ersten Einsatz auf einem Seminar kam der Teilnehmer auch sofort damit zurecht und hat tolle Fotos mit unterschiedlichen Aufnahmemodi (P, S, A) gemacht, und veränderte Blende, Zeit und ISO je nach Aufgabenstellung ohne große Anleitung. Ich selber dachte mir mit der (scheinbar besseren) NX2000 einen Gefallen zu tun. Die Bedienung im Stil eines Smartphone erschien mir erst innovativ. Doch in der Praxis zeiget es sich das diese Bedienung umständlich und langsam ist. Gerade wenn man als Pro häufig Aufnahmemodi, ISO-Werte ändert, Belichtungskorrekturen (+/- Einstellung) vornimmt und auch mal gezielt RAW aktiviert, stellt man fest das ein Bedienkonzept über Touch-Screen viel langsamer als eine Tastenbedienung ist. | ||
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'''WLAN und das heimliche Fotografieren''' | '''WLAN und das heimliche Fotografieren''' | ||
Einer der tollen Funktionen bei beiden Kameras (NX 1100 und 2000) ist die Nutzung eines Smartphone (App "RemoteView" für iPhone und Android) als externen, drahtlosen Sucher und Auslöser. So lassen sich in bestimmten Situationen unbemerkt Aufnahmen anfertigen, in dem man sich die Kamera einfach umhängt und und scheinbar mal auf seinem Mobilen was "schreibt", aber eigentlich das Sucherbild der Kamera betrachtet und auslöst. Für investigative journalistische Arbeiten oder die etwas andere Urlaubsfotografie einfach Klasse. Natürlich muss man sich im Klaren sein das man eventuell Rechtsbrüche begeht. | Einer der tollen Funktionen bei beiden Kameras (NX 1100 und 2000) ist die Nutzung eines Smartphone (App "RemoteView" für iPhone und Android) als externen, drahtlosen Sucher und Auslöser. So lassen sich in bestimmten Situationen unbemerkt Aufnahmen anfertigen, in dem man sich die Kamera einfach umhängt und und scheinbar mal auf seinem Mobilen was "schreibt", aber eigentlich das Sucherbild der Kamera betrachtet und auslöst. Für investigative journalistische Arbeiten oder die etwas andere Urlaubsfotografie einfach Klasse. Natürlich muss man sich im Klaren sein das man eventuell Rechtsbrüche begeht. | ||
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'''Ab- und Aufgeblitzt''' | '''Ab- und Aufgeblitzt''' | ||
Auf Grund der hohen ISO Werte die mit dem 20MP Sensor möglich sind, kann oft auf den Blitz verzichtet werden. Der kleine, mitgelieferte Aufsteckblitz mit seiner Leitzahl 13 ist als Aufheller und für kurze Distanzen durchaus brauchbar. Die besten Ergebnisse mit einem Blitz erzielt man natürlich mit der Technik des indirekten Blitzend, d.h. gegen die (möglichst weiße und nicht zu hohe) Decke. Da der große original Samsung Blitz sehr teuer ist, habe ich den Metz 44 AF-1 für Samsung gekauft, den es schon ab 125€ im Handel gibt. Ich benutze in dunklen und normal beleuchteten Innenräumen immer die Manuelle (Modus M) Einstellung mit 1/60 Sekunde und Blende 5,6-8 bei ISO 400-800 und überlasse die Lichtsteuerung (TTL) dem Blitz. Die Ergebnisse, sowohl direkt als auch indirekt (bis 4 Meter Deckenhöhe) sind perfekt. | Auf Grund der hohen ISO Werte die mit dem 20MP Sensor möglich sind, kann oft auf den Blitz verzichtet werden. Der kleine, mitgelieferte Aufsteckblitz mit seiner Leitzahl 13 ist als Aufheller und für kurze Distanzen durchaus brauchbar. Die besten Ergebnisse mit einem Blitz erzielt man natürlich mit der Technik des indirekten Blitzend, d.h. gegen die (möglichst weiße und nicht zu hohe) Decke. Da der große original Samsung Blitz sehr teuer ist, habe ich den Metz 44 AF-1 für Samsung gekauft, den es schon ab 125€ im Handel gibt. Ich benutze in dunklen und normal beleuchteten Innenräumen immer die Manuelle (Modus M) Einstellung mit 1/60 Sekunde und Blende 5,6-8 bei ISO 400-800 und überlasse die Lichtsteuerung (TTL) dem Blitz. Die Ergebnisse, sowohl direkt als auch indirekt (bis 4 Meter Deckenhöhe) sind perfekt. | ||
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'''Entscheidung für Tastenbedienung''' | '''Entscheidung für Tastenbedienung''' | ||
Obwohl ich die NX2000 erst zwei Monate hatte, habe ich sie bei eBay wieder dem Markt zugeführt. Ich habe mich nun entschieden eine Samsung NX30 zu kaufen, weil die zusätzlich zum Monitor noch einen Augensucher hat, der sogar schwenkbar ist. Die Bedienung ist sowohl mit Tasten, als auch über Menü und Touch-Screen möglich. Die fast identische (aber deutlich teuerere) Galaxy, kam nicht in Frage, weil durch das Android System die vorherrschende Bedienung wieder mit TouchScreen ist. | Obwohl ich die NX2000 erst zwei Monate hatte, habe ich sie bei eBay wieder dem Markt zugeführt. Ich habe mich nun entschieden eine Samsung NX30 zu kaufen, weil die zusätzlich zum Monitor noch einen Augensucher hat, der sogar schwenkbar ist. Die Bedienung ist sowohl mit Tasten, als auch über Menü und Touch-Screen möglich. Die fast identische (aber deutlich teuerere) Galaxy, kam nicht in Frage, weil durch das Android System die vorherrschende Bedienung wieder mit TouchScreen ist. | ||
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'''Erkenntnis''' | '''Erkenntnis''' | ||
Eine Kamera braucht Tasten und Knöpfe!!! Menüs sind wichtig für Einstellungen die man gelegentlich oder grundsätzlich vornimmt und eine TouchScreen Steuerung als Ergänzung ganz nett. WLAN in einer Kamera ist nicht zwingend notwendig, aber eine zeitgemäße und praktische Technik zur Datenübertragung und Steuerung. | Eine Kamera braucht Tasten und Knöpfe!!! Menüs sind wichtig für Einstellungen die man gelegentlich oder grundsätzlich vornimmt und eine TouchScreen Steuerung als Ergänzung ganz nett. WLAN in einer Kamera ist nicht zwingend notwendig, aber eine zeitgemäße und praktische Technik zur Datenübertragung und Steuerung. |
Aktuelle Version vom 25. August 2014, 14:14 Uhr
Bedienkonzept und Erfahrungen Samsung NX2000 und NX 1100
(veröffentlich am 25.8.2014 im systemkamera-forum.de)
Eigentlich bin ich als Journalist und Pressefotograf ein klassischer Spiegelreflex-Nutzer und dem entsprechend konditioniert. Trotzdem sehe ich natürlich die Vorteile von Systemkameras. Deshalb habe ich vor ein paar Jahren mit der Sony NEX 5 die ersten Erfahrungen in diesem Bereich unternommen. Die Bildqualität war durchaus überzeugend und professionell verwertbar. Was mich gestört hat, war die Benutzerführung, die Sony dann mit mehreren Firmware-Updates versucht hat nachzubessern, was aus meiner Sicht nicht gut gelang. Als weiteren Nachteil habe ich den fehlenden Augensucher empfunden. Dies alles führte dazu, das ich mich erst einmal von dem Thema Systemkamera verabschiedet und dann die Sony verkauft habe.
Neubeginn mit Samsung Der Fortschritt macht nicht halt, und so habe ich vor einigen Monaten mich wieder dieser Kameragruppe gewidmet, den als Fototrainer (ich gebe Seminare für Verlage und Presseabteilungen) muss man immer auf dem Laufenden bleiben. Mir gefielen die Samsung Modelle, weil der Größenunterschied zu einer DSLR doch beträchtlich ist und trotzdem verrichtet auch ein APS-C Sensor seinen Dienst in der Kamera. Ich habe mir darauf hin zwei Modelle besorgt: die NX1100 (für meine Schulungen) und die NX2000 (für mich), ein 20-50mm, ein 18-55mm und das 16mm Pancake. Die NX1100 gefiel mir sofort durch ihr weitestgehend Tasten orientierte Bedienung wie bei einer Standard DSLR. Bei ihrem ersten Einsatz auf einem Seminar kam der Teilnehmer auch sofort damit zurecht und hat tolle Fotos mit unterschiedlichen Aufnahmemodi (P, S, A) gemacht, und veränderte Blende, Zeit und ISO je nach Aufgabenstellung ohne große Anleitung. Ich selber dachte mir mit der (scheinbar besseren) NX2000 einen Gefallen zu tun. Die Bedienung im Stil eines Smartphone erschien mir erst innovativ. Doch in der Praxis zeiget es sich das diese Bedienung umständlich und langsam ist. Gerade wenn man als Pro häufig Aufnahmemodi, ISO-Werte ändert, Belichtungskorrekturen (+/- Einstellung) vornimmt und auch mal gezielt RAW aktiviert, stellt man fest das ein Bedienkonzept über Touch-Screen viel langsamer als eine Tastenbedienung ist.
WLAN und das heimliche Fotografieren Einer der tollen Funktionen bei beiden Kameras (NX 1100 und 2000) ist die Nutzung eines Smartphone (App "RemoteView" für iPhone und Android) als externen, drahtlosen Sucher und Auslöser. So lassen sich in bestimmten Situationen unbemerkt Aufnahmen anfertigen, in dem man sich die Kamera einfach umhängt und und scheinbar mal auf seinem Mobilen was "schreibt", aber eigentlich das Sucherbild der Kamera betrachtet und auslöst. Für investigative journalistische Arbeiten oder die etwas andere Urlaubsfotografie einfach Klasse. Natürlich muss man sich im Klaren sein das man eventuell Rechtsbrüche begeht.
Ab- und Aufgeblitzt Auf Grund der hohen ISO Werte die mit dem 20MP Sensor möglich sind, kann oft auf den Blitz verzichtet werden. Der kleine, mitgelieferte Aufsteckblitz mit seiner Leitzahl 13 ist als Aufheller und für kurze Distanzen durchaus brauchbar. Die besten Ergebnisse mit einem Blitz erzielt man natürlich mit der Technik des indirekten Blitzend, d.h. gegen die (möglichst weiße und nicht zu hohe) Decke. Da der große original Samsung Blitz sehr teuer ist, habe ich den Metz 44 AF-1 für Samsung gekauft, den es schon ab 125€ im Handel gibt. Ich benutze in dunklen und normal beleuchteten Innenräumen immer die Manuelle (Modus M) Einstellung mit 1/60 Sekunde und Blende 5,6-8 bei ISO 400-800 und überlasse die Lichtsteuerung (TTL) dem Blitz. Die Ergebnisse, sowohl direkt als auch indirekt (bis 4 Meter Deckenhöhe) sind perfekt.
Entscheidung für Tastenbedienung Obwohl ich die NX2000 erst zwei Monate hatte, habe ich sie bei eBay wieder dem Markt zugeführt. Ich habe mich nun entschieden eine Samsung NX30 zu kaufen, weil die zusätzlich zum Monitor noch einen Augensucher hat, der sogar schwenkbar ist. Die Bedienung ist sowohl mit Tasten, als auch über Menü und Touch-Screen möglich. Die fast identische (aber deutlich teuerere) Galaxy, kam nicht in Frage, weil durch das Android System die vorherrschende Bedienung wieder mit TouchScreen ist.
Erkenntnis Eine Kamera braucht Tasten und Knöpfe!!! Menüs sind wichtig für Einstellungen die man gelegentlich oder grundsätzlich vornimmt und eine TouchScreen Steuerung als Ergänzung ganz nett. WLAN in einer Kamera ist nicht zwingend notwendig, aber eine zeitgemäße und praktische Technik zur Datenübertragung und Steuerung.