Kodak DCS 100: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 31. Mai 2012, 15:52 Uhr



So fing alles an...

DCS100 250.jpg
Auf diesem Foto sieht man meine erste Digitalkamera, die ich natürlich heute niemanden mehr empfehlen kann. Diese erste "echte" Digitalkamera, die Kodak DCS 100, kam 1991 auf den Markt. Eigentlich der Urahn heutiger Digitalkameras. Die Kodak DCS 100 bestand aus einer modifizierte Spiegelreflex F3 von Nikon, in der statt des Films ein CCD-Sensor mit 1,3 Megapixeln hinter dem Objektiv angebracht war. Die Elektronik befand sich in einer rund fünf Kilo schwere Umhängetasche. Immerhin gab es schon einen Monitor zur Überprüfung der Bilder, die auf einer Festplatte mit 200 Megabyte Speicher abgelegt wurden. Die Einheit wurde mit einem SCSI-Kabel an einen Apple Macintosh Rechner angeschlossen und über einen speziellen Photoshop-PlugIn wurden die Fotos importiert. Es gab auch eine Windows-Variante mit dem Photo Styler von Aldus. Sogar Bildbetextung mit einer externen Tastatur und Datenübertratgung mit einem optionalem 28kb Modem waren möglich. Der Preis für das System war mit ca. 48000 DM (24000 €) sehr hoch, und machten die DCS-100 zu einem reinen Profi-System. Damals wurde ich noch wie ein bunter Hund bestaunt, weil ich der erste Pressefotograf in Deutschland war, der digital fotografierte.
Ein unbearbeitetes DCS100 Foto von 1994.

So funktionierte es: die aufgenommen Fotos wurden nicht wie heute in einzelnen JPEGs oder RAWs abgespeichert, sondern in einer einzigen Datei, in der sich alle Fotos befanden. Die Speichereinheit wurde dann über einen SCSI-Anschluss (den hatten damals alle MACs) an den Apple Macintosh Computer angeschlossen. Für das Bildbearbeitungsprogramm Adobe Photoshop gab es dann ein speziellen "Plug In" der dann im Importmenü von Photoshop einen Browser öffnete, der alle Bilder in der Speichereinheit anzeigt. Man wählte ein (am Anfang ging immer nur ein BIld !) oder mehrere Bilder aus und importierte sie direkt in Photoshop. Dort konnte man sie gleich bearbeiten oder abspeichern. Insgesamt eine umständliche Vorgehensweise, da man auch zum Anschließen und Entfernen der Speichereinheit den Rechner wieder runterfahren bzw. neu starten musste. Die Dateien waren 3,75 MB groß, was für einige Druckgrößen grenzwertig war. Ausschnitte waren kaum möglich, so das man sich an das "formatfüllende" Fotografieren schnell angewöhnte.

© Bernd Beuermann, heute mit 10 Millionen und mehr Pixel unterwegs !